Im Angesicht der Veranstaltungen mit Dr. Axel Hartmann, Botschafter a.D. in der Slowakei, in der nächsten Woche haben wir uns am Donnerstag, den 18.11.2021, im Vorfeld mit der politischen Lage und Geschichte der ostmitteleuropäischen Staaten Ungarn und der Slowakei beschäftigt.
Zuerst wurde die Geschichte Ungarns nach dem 2. Weltkrieg vorgestellt. Auch Ungarn geriet nach den vorerst freien Wahlen am 4. November 1945 wie viele seiner osteuropäischen Nachbarstaaten rasch unter die Kontrolle der Sowjetunion. Genauer beleuchtet wurde u.a. auch der Ungarische Volksaufstand von 1956 und die darauffolgende Zeit des sogenannten "Gulaschkommunismus". Wichtig war auch, dass Ungarn (wie auch Polen) im Jahr 1989 die Grundlagen für die den Mauerfall und schließlich auch die Wiedervereinigung schaffte. Durch den Abbau der Grenzanlagen im Mai 1989 und das Paneuropäische Frühstück am 19. August 1989 wurde auch der Fall des Eisernen Vorhangs und der Zerfall des Ostblocks eingeleitet. Abschließend wurde noch die Geschichte der Republik Ungarn nach 1990 behandelt. Kennzeichnend waren die Entwicklung zu einer liberalen Demokratie und die Westintegration, aber auch die Entwicklungen seit 2010 unter Ministerpräsident Viktor Orbán.
Auch bei der Slowakei betrachteten wir die Geschichte nach dem 2. Weltkrieg. Der Wiederherstellung der tschechoslowakischen Grenzen vor dem Münchner Abkommen folgte der Februarumsturz 1948 und die darauffolgende Machtergreifung der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Die Tschechoslowakei geriet somit bis zum Prager Frühling unter eine stalinistische Herrschaft. Betrachtet wurde auch das Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm unter Parteichef Dubček und die anschließende Niederschlagung des Versuches durch Truppen des Warschauer Pakts. Mit der Samtenen Revolution erlebte die Tschechoslowakei im November 1989 ebenso einen friedlichen Umsturz wie die DDR. Die Probleme waren aber auch nach Zerfall des Ostblocks noch nicht gelöst in der Tschechoslowakei. Es gab noch Spannungen zwischen dem slowakischen und tschechischen Landesteil bis zur endgültigen Auflösung der Tschechoslowakei in zwei Staaten am 1. Januar 1993. Die Slowakische Republik ist heute eine liberale Demokratie und Teil der Europäischen Union.
Wir bedanken uns herzlich bei allen diskutierfreudigen Studierenden, die dabei waren und bei unserem aktiven ungarischen Mitglied Domokos Kovács, der uns noch die ungarische Perspektive auf die Geschichte Ungarns mitgeben konnte.