Veranstaltungsarchiv

Wintersemester 2023/2024

Drogenschmuggel über Amsterdam und Rotterdam

Drogenschmuggel über Antwerpen und Rotterdam

Am Donnerstag, den 23.11.2023 veranstalteten wir unsere zweite Sitzung zum Thema Organisierte Kriminalität in diesem Semester. Dieses Mal gemeinsam mit dem Journalisten Michael Grytz, der sich als langjähriger Brüssel-Korrespondent der ARD intensiv mit der Sicherheitslage in den Niederlanden und Belgien auseinandergesetzt hat, welche stark durch den florierenden Drogenhandel über die größten europäischen Häfen Antwerpen und Rotterdam beeinflusst wird.

Die 26 Teilnehmenden, konnten sich nach einem kurzen Filmausschnitt über die aktuelle Bedrohungslage, auf die erfahrenen Worte von Grytz und dessen Einschätzung zu den Hintergründen freuen. Darauf folgte zunächst eine Fragerunde mit reger Teilnahme, vor allem der Präsenzteilnehmenden.

Diese leitete dann eine durchaus kontroverse Diskussion darüber ein, wie der besorgniserregenden Entwicklung effektiv entgegengewirkt werden könne, und ob auch für Deutschland eine ernstzunehmende Gefahr für die öffentliche Sicherheit bestünde. Damit zusammenhängend wurde die Frage diskutiert, welche Rolle Entwicklungspolitik in den Produktionsländern von Kokain und Co. spielen könne, um der aktuellen Überproduktion entgegenzuwirken. Angesichts der verstörenden Bilder und Nachrichten von Angriffen auf Staat und Zivilgesellschaft sowie der noch nie dagewesenen Nachfrage an Betäubungsmitteln wie Kokain, stellte sich abschließend die Frage, inwiefern die Konsumenten hierzulande eine Mitverantwortung für das Blutvergießen tragen und wie dem begegnet werden könnte.

Moderiert wurde dieser äußerst spannende und interaktive Abend von unserem stellvertretenden Vorsitzenden Mika Kählert.

Wir bedanken uns bei Michael Grytz und allen Teilnehmenden vor Ort und Online für die lehrreichen Ausführungen und das Interesse!

Die italienische organisierte Kriminalität

Am Donnerstag den 16.11. fand unsere erste Veranstaltung zum Thema Organisierte Kriminalität (OK), gemeinsam mit unserem Gast, dem Kriminologen und Mitglied bei mafianeindanke e.V., Francesco Basta statt. Die rund 30 Teilnehmenden, darunter aufgrund des abermals hybriden Formats nicht nur Studierende aus Passau, konnten zunächst einem spannenden Inputvortrag über die italienische Organisierte Kriminalität (IOK) folgen. Im Anschluss war der Abend durch eine Menge an interessanten und durchaus detaillierten Fragen geprägt, die auch unseren Gast zu neuen Forschungsideen inspirierten. Das große Interesse und die zahlreichen Redebeiträge zeigen wieder einmal, dass das eher selten diskutierte Thema der OK zahlreiche Interessierte anlockt, nicht zuletzt deshalb, weil die Thematik auf viele verschiedene Bereiche des Lebens ausgreift und aus unterschiedlichen Disziplinen und Bereichen des zivilgesellschaftlichen Lebens heraus betrachtet werden kann. Francesco Basta thematisierte in seinem Vortrag besonders die innersozialen Strukturen der „Mafia“ und machte deutlich wieso es sich um ein globales Phänomen, aber gerade auch um ein Deutschland und dessen Stabilität und verfassungsmäßige Ordnung bedrohendes Problem handle. Für alle Interessierten stellt Basta eine Linkliste zur weiteren Auseinandersetzung mit dem Thema zu Verfügung.

Klimawandel und Katastrophenschutz

Am Donnerstag, den 9.11.2023 berichtete uns Stefan Lukas – Lehrbeauftragter an der Professur für Militärgeschichte der Universität Potsdam – über den aktuellen Stand der Forschung im Bereich Klimawandel und sicherheitspolitischer Klimafolgenforschung. In einem außerordentlich spannenden und erkenntnisreichen, wenn auch bedrückenden Vortrag erläuterte Lukas, mit welchen dramatischen Folgen die Forschung in den nächsten Jahrzehnten rechnet und welche Auswirkungen dies auf aktuelle und potenzielle Konflikte haben wird. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die zunehmende Anzahl an Naturkatastrophen wie z.B. Starkregenereignisse, Überflutungen und Dürren und dessen Implikationen auf sicherheitspolitische- wie auch Bevölkerungsschutz-Aspekte. Als Beispiele wurden etwa sich häufende Verteilungskämpfe um Ressourcen wie Süßwasser und Weideflächen genannt, aber auch die Verschärfung von Konflikten durch akuten Wasserstress und Hitzeeinwirkung. Auch wurden Aspekte in den Blick genommen, die in der öffentlichen Debatte oft untergehen, wie etwa der bereits genannte Süßwassermangel der auch Europa betrifft und Teile der Welt in den kommenden Jahrzehnten unbewohnbar machen könnte. Auch Extremismus, mehr kritische Infrastrukturen und die zusätzliche finanzielle Belastungen als Herausforderungen für Staat und Gesellschaft wurden in den Blick genommen. Am Ende bestand für die zehn Teilnehmenden noch die Möglichkeit Fragen zustellen und in die Diskussion einzusteigen. Wir bedanken uns bei Stefan Lukas für den interessanten und kurzweiligen Abend!

Powerpoint zum Thema Bevölkerungsschutz in Deutschland

Außen- und Sicherheitspolitisches Pubquiz

Am Donnerstag, den 26. Oktober 2023, starteten wir endlich vollständig ins Wintersemester 2023/24. Beim traditionellen außen- und sicherheitspolitischen Pubquiz in der Bar „Welcome“ traten sieben Gruppen gegeneinander an. Zu gewinnen gab es einen Gutschein und den beliebten BSH Merch, den die „Gruppe 3“ mit nach Hause nahm. Insgesamt erzielten alle Gruppen sehr gute Ergebnisse im Fragenspektrum von Extremismus, Katastrophenschutz und weiteren Themen der inneren Sicherheit. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für den schönen, lehrreichen Abend und freuen uns vor allem, so viele neue Gesichter begrüßen zu dürfen.

Bergkarabach und Israel: Diskussion über zwei aktuelle Konflikte

Am Donnerstag, dem 19. Oktober 2023, haben wir uns zu den aktuellen weltweiten Krisen ausgetauscht. Nachdem über die vorlesungsfreie Zeit im Sommer viel in der Welt der internationalen Politik geschehen war, wollten wir unsere Auftaktveranstaltung nutzen, um über diese Geschehnisse zu reden. Aufgrund des hohen Diskussionsbedarfs zum aktuellen Krieg in Israel wurde vor allem darüber geredet. Wir haben uns sehr über das große Interesse gefreut und hoffen, viele auch bei den kommenden Veranstaltungen begrüßen zu dürfen!

Sommersemester 2023

Die NATO als Instrument des Krisenmanagements im Balkan (KFOR)


Am Donnerstag, den 6. Juli 2023, befassten wir uns in der letzten Veranstaltung unserer Themenreihe "Internationale Organisationen" mit dem Thema "Die NATO als Instrument des Krisenmanagements im Balkan (KFOR)". Aufgrund von technischen Problemen seitens der Universität mit WebEx, fand unsere Veranstaltung - ausnahmsweise – ausschließlich digital statt. Hauptmann Fabian von Skrbensky, Jugendoffizier in Augsburg, sprach neben der fachpolitischen Einordnung der Konflikte zwischen Serbien und dem Kosovo auch über seine persönlichen Erfahrungen, die er 2016 als Zugführer im KFOR-Einsatz gesammelt hatte. Im Anschluss wurde auch über die Rolle von Russland und China in Serbien gesprochen, in der natürlich die Neue Seidenstraße Chinas nicht außer Acht gelassen werden konnte. Die anschließende Fragerunde an Hauptmann Fabian von Skrbensky wurde auch noch beachtlich von den knapp 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Anspruch genommen.
Wir bedanken uns als Vorstand herzlich für das große Interesse vieler Studierenden an der Arbeit der internationalen Organisationen sowie einer erfolgreichen Exkursion und Kooperationsveranstaltung mit drei anderen Hochschulgruppen!
Bleibt auf jeden Fall gespannt für das kommende Wintersemester mit vielen weiteren Veranstaltungen! Die Planungen laufen bereits!

Wanderung zum Mostbauern


Am Sonntag, den 18. Juni 2023, fand – auf unsere Inititiative (!) – die erste von hoffentlich vielen weiteren Veranstaltungen einer einzigartigen Kooperation von GoverNET, Model United Nations, den Jungen Europäischen Föderalist:innen und unserer Hochschulgruppe statt. Nach den anfänglichen organisatorischen Schwierigkeiten der Kommunikation zwischen vier Hochschulgruppen entstand rasch eine lockere Atmosphäre untereinander und auf Augenhöhe. Mit Beachtung der unterschiedlichen Hochschulgruppenpräferenzen wanderte eine Vielzahl unserer Hochschulgruppe mit den Jungen Europäischen Föderalist:innen, während Model United Nations überwiegend hinradelte und GoverNET u.a. mit dem Auto anreiste. Angepasst trafen wir alle etwa zeitgleich beim Mostbauern ein, wo sich direkt rund 40 Studierende aus unterschiedlichen Studienrichtungen und Hochschulgruppen durch ein kleines Speed-Dating untereinander austauschten und vernetzen konnten. Wir hatten sehr viel Spaß und werden uns daher auch in Zukunft weiterhin für eine erfolgreiche Zusammenarbeit der vier politischen (überparteilichen) Hochschulgruppen einsetzen!

Die Krise der OSZE und Chancen für kooperative Sicherheitspolitik


Am Donnerstag, den 15. Juni 2023, befassten wir uns – gemäß unserer Themenreihe "Internationale Organisationen" – mit der "Krise der OSZE und Chancen für kooperative Sicherheitspolitik". Zugeschaltet war hierfür Dr. Cornelius Friesendorf, Leiter des Zentrums für OSZE-Forschung (CORE) am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), der seine fachpolitischen Einblicke zur oftmals vergessenen OSZE mit den 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmern teilte. Daneben wurden auch Themen wie der Umgang mit Russland innerhalb der Organisation, institutionelle Probleme (wie das Budget) sowie die Zukunftsperspektiven der OSZE angesprochen. Anschließend war noch Zeit für einige teils kontroverse Fragen und Diskussionen an Dr. Cornelius Friesendorf von unseren Mitgliedern.

Außen- und Sicherheitspolitische Exkursion zur griechischen Außen- und Sicherheitspolitik


Nach unserer Vorbereitungsveranstaltung zum Thema Zypern am 25. Mai 2023, traten wir mit 14 Studierenden am darauffolgenden Tag unsere außen- und sicherheitspolitische Exkursion nach München an. Unter der immer wieder aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwindenden Fragestellung „Der Ägäis-Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei“, war unser erster Stopp das griechische Generalkonsulat, wo wir nach einigen Snacks direkt in ein Gespräch mit dem Generalkonsul Dr. Vassilios Gouloussis einstiegen. Nach einer Diskussion über die Situation in Südosteuropa sowie über die Migration gab Generalkonsul Dr. Gouloussis Einblicke in seinen persönlichen Alltag.
Im Anschluss ging es weiter zur Universität der Bundeswehr in Neubiberg. Dr. Konstantinos Tsetsos, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Internationale Politik. Als Experte für maritime Sicherheit, Zukunftsszenarien, hybride Bedrohungen und Sicherheitspolitik lag die Fragerunde mit ihm vor allem unter diesem Fokus. Neben unserem Kernthema, dem Ägäis-Konflikt, schnitten wir auch weitere spannende Zusammenhänge und Konflikte an. Im Anschluss ließen wir den Abend gemeinsam mit dem BSH München im Augustiner Bräustuben ausklingen, bevor es für uns zurück nach Passau ging. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Interesse und ihren Beitrag zum Gelingen dieser lehrreichen Exkursion.

Die Vereinten als Akteur der Friedenssicherung in Zypern (UNFICYP)


Am Donnerstag, den 25. Mai 2023, widmeten wir uns dem Thema „Die Vereinten Nationen als Akteur der Friedenssicherung in Zypern (UNFICYP)“, um eine gemeinsame Wissensgrundlage für unsere für den folgenden Tag geplante Exkursion zum Ägäis-Konflikt zwischen Griechenland und der Türkei zu schaffen. Wir freuen uns, dass wir mit Mario Schäfer einen Passauer Alumni und aktuellen Doktorand im Bereich Internationalen Beziehungen und Europastudien als Referenten gewinnen konnten. Neben den 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der für den folgenden Tag geplanten Exkursion lauschten circa 25 weitere Interessierte den Ausführungen von Mario Schäfer. Neben einem Überblick über die historische Entwicklung Zypern und den Einsatz der UN, gewährte Mario Schäfer auch Einblicke in seinen eigenen Reisen auf die Insel, die Kultur und Kulinarik. Die anschließende Möglichkeit ihm Fragen zu stellen, wurde intensiv genutzt.

Die Strategische Autonomie Europas in einer multipolaren Weltordnung


Am Donnerstag, den 11. Mai 2023, fand unsere erste Veranstaltung zu unserer Themenreihe "Internationale Organisationen" statt. Dieses Mal widmeten wir uns dem Thema „Die strategische Autonomie Europas in einer multipolaren Weltordnung“. Zunächst wurde in einem kurzen Vortrag die Entwicklung der letzten Jahren durchschritten sowie einiges an Wissen aufgefrischt. Im Anschluss wurde erregt über Europas zukünftige Behauptung in einer multipolaren Weltordnung, Deutschlands und Frankreichs Rolle dabei und die Idee der Europäischen Armee diskutiert. Wir freuen uns sehr, über das erneut große Interesse der 36 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und hoffen Euch bei der nächsten Veranstaltung erneut begrüßen zu dürfen!

Grundlagen der Sicherheitspolitik


Am Donnerstag, den 27. April 2023, fand nach dem Pubquiz unser erstes reguläres Treffen des Sommersemesters 2023 statt. Unser Mitglied Matthias Bautsch führte in die „Grundlagen der Sicherheitspolitik“ ein. Es gelang ihm die vermeintlich trockenen Theorien spannend aufzubereiten, bestehende Sichtweisen zu hinterfragen und auch eine Brücke zu Nietzsche zu schlagen. Auch die anschließende angeregte Diskussion war von der Rolle der Moral, den widerstrebenden Interessen der einzelnen Staaten und der internationalen Gemeinschaft und dem Einfluss der Medien auf unser Weltbild geprägt.
Vielen Dank an Matthias für den spannenden Vortrag! Zu guter letzt möchten wir uns bei den 40 Studierenden bedanken, die am Donnerstagabend ihren Weg zu uns gefunden haben. Wir waren von dem Andrang überwältigt und hoffen, dass wir Euer Interesse auch für weitere Veranstaltungen wecken konnten.

Außen- und Sicherheitspolitisches Pubquiz


Am Freitag, den 21. April 2023, fand unser erstes Treffen im Sommersemester 2023 statt. Beim traditionellen Pubquiz in der Bar „WELCOME“ zu außen- und sicherheitspolitischen Themen wetteiferten neun Teams um den Sieg. Sowohl Mitglieder, als auch Interessierte bildeten die Teams und konnten dabei auch neue Kontakte zu Studierenden anderer Fächer und höherer Semester knüpfen. 
Den ersten Platz belegte das Dreierteam „Die Infanterie“, die einen Gutschein für das Passauer Restaurant „Zweite Heimat“ gewannen. Dem zweiten Platz winkte passend zu den wärmeren Temperaturen ein Eisgutschein. Insgesamt konnte einiges an neuem Wissen, Daten und Fakten aus dem Abend mitgenommen werden. Wir hoffen dieses Wissen im Laufe des Semesters noch erweitern zu können und freuen uns auf weitere spannende Veranstaltungen!

Wintersemester 2022/2023

Migration

Cybersicherheit

Die Außen- und Sicherheitspolitik der Ampelkoalition

Weihnachtsfeier mit Pubquiz

Indien

Burkina Faso

Vereinte Nationen

Feministische Außenpolitik

Sommersemester 2022

Europäische Armee

Krise in Mali

Venezuela

Chinesische Außenpolitik - Die neue Seidenstraße

Iran und der Nahe Osten

Die russisch-serbischen Beziehungen

Die Türkei in der NATO

Republik Moldau (Transnistrien-Konflikt)

Außen- und Sicherheitspolitisches Pubquiz

NATO-Erweiterung

 

 

Wintersemester 2021/2022

Ukraine-Russland-Konflikt

 

Nach all den intensiven Debatten wie u.a. über die Außenpolitik der Ampel-Koalition und den Taiwan-Konflikt, in denen bereits hitzig über Deutschlands Beziehungen zu Russland und über die internationalen Konflikte einschließlich Russland als Akteur diskutiert wurde, beschäftigten wir uns zum Abschluss des Semesters genauer mit Russland, und zwar durch den aktuell angespannten Ukraine-Russland-Konflikt.

 

Zuvor fand ein Rückblick auf die völkerrechtswidrige Annexion der Krim von vor mittlerweile fast 8 Jahren statt. Beginnend mit den Euromaidan-Protesten aufgrund der Verschiebung des Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union betrachteten wir die Krimkrise bis zum Referendum über den Status der Krim. Danach beschäftigten wir uns mit den Konflikten in der Ostukraine ab April 2014. Wichtige Ereignisse waren die Ausrufung der unabhängigen Volksrepubliken Donezk und Lugansk. Genauer beleuchtet wurden u.a. auch die beiden Minsker Verträge und der Zwischenfall vor der Krim inklusive der folgenden Hafenblockade an der Straße von Kertsch. Anschließend schauten wir uns die aktuell wieder aufgeheizte Lage des Konflikts in der Ostukraine ab 2021 an. Besonders die Forderungen Russlands an die NATO sowie die Reaktion der NATO-Staaten nahmen wir genauer unter die Lupe. Zuletzt beschäftigten wir uns mit der aktuellen Haltung der Bundesregierung und der Diskussion um Waffenlieferungen an die Ukraine. Unter Betrachtung nahmen wir dazu auch den sogenannten „Ukraine-Eklat“ unter dem ehemaligen Vize-Admiral Kay-Achim Schönbach.

 

Wir bedanken uns für dieses außergewöhnliche Semester und den vielen neuen treuen Mitgliedern, die wir dieses Semester gewinnen konnten und die trotz der schwierigen Lage unsere Treffen besuchten und hitzig mitdiskutierten.

Der Taiwan-Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan

 

Am Donnerstag, den 13. Januar 2022 fand mit dem aktuell aufgeheizten Taiwan-Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan unsere erste Veranstaltung im Jahr 2022 statt. Wir betrachteten den Taiwan-Konflikt durch eine Krisenanalyse in Anbetracht der aktuellen Lage.

 

Vor Betrachtung der aktuellen Lage haben wir uns die Geschichte Taiwans seit der Kolonialzeit bis heute angeschaut. Genauer beleuchtet wurde u.a. die Zeit als japanische Kolonie als auch der Demokratisierungs- und Liberalisierungsprozess der demokratischen Inselrepublik in der Nachkriegszeit. Danach schauten wir uns die Internationale Isolation Taiwans an, insbesondere ab 1971 durch die UN-Resolution 2758, welche die Anerkennung der Volksrepublik China als offiziellen Vertreter des chinesischen Volks zur Folge hatte. Das war ein schwerer Schlag für das Selbstverständnis Taiwans. In den folgenden Jahrzehnten wandten sich daraus folgend viele Staaten von Taiwan ab hin zur Volksrepublik China. Stand Ende 2021 betrachten 180 der 193 Staaten der Vereinten Nationen die Volksrepublik China als Vertreter des chinesischen Volkes, Tendenz steigend. Als aktuelles Beispiel ist Nicaragua zu nennen, welches seine diplomatischen Beziehungen mit Taiwan im Dezember 2021 abgebrochen hat. Letztlich sprachen wir über die aktuelle Lage in der taiwanischen Luftüberwachungszone und den Spannungen in der Formosastraße. Wir diskutierten dort über die Rolle der USA als Schutzmacht und die militärische Zusammenarbeit mit Japan. Während der hitzigen Diskussion stießen die unterschiedlichen Einschätzungen zur Entwicklung der Lage in den nächsten Jahren aufeinander. Anknüpfend befassten wir uns mit den laufenden Spannungen zwischen Litauen und der Volksrepublik China. Zuletzt diskutierten wir die Handlungsmöglichkeiten Deutschlands bzw. der EU sich solidarisch mit einem EU-Mitgliedsstaat zu zeigen.

 

Wir bedanken uns herzlich bei allen debattierfreudigen Studierenden, die trotz der schwierigen Lage dabei waren und freuen uns über die positive Mitgliederentwicklung, die sich seit unserer Auftaktveranstaltung herausgebildet hat.

Die Außen- und Sicherheitspolitik der Ampel-Koalition

 

Am Donnerstag, den 2. Dezember 2021 haben wir die Außen- und Sicherheitspolitik der kommenden Ampel-Koalition unter die Lupe genommen. Wir diskutierten mit rund 11 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Veränderung in der Außen- und Sicherheitspolitik durch die neue Außenministerin Annalena Baerbock und ihre Bestrebungen in den nächsten Jahren.

 

Betrachtet wurden insbesondere die wertegeleitete Außenpolitik und die Feminist Foreign Policy, welche im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition angedeutet werden und eine deutliche Handschrift von Bündnis 90/Die Grünen abbilden. Weiteres Diskussionsthema waren die Bewaffnung von Drohnen für die Bundeswehr und die Investion von 3% des Bruttoinlandsprodukts in internationales Handeln, welches die Diplomatie, die Entwicklungspolitik und die Verpflichtungen gegenüber der NATO umfassen soll. Eine Veränderung der Außenpolitik zeigt sich auch in den Beziehungen mit Russland und China. Es ist eine stärkere Absprache mit den transatlantischen Partnern vorgesehen und zudem wird China erstmals auch als Systemrivale betrachtet. Die längste und leidenschaftlichste Debatte gab es über die Beziehungen mit Russland. Die Fronten verhärteten sich zwischen einerseits der Position einer offeneren Russland-Politik Deutschlands und andererseits der Position einer restrikiveren Russland-Politik Deutschlands unter Beachtung von Frauen- und Menschenrechte. Nach über 40 Minuten Diskussion war man sich einig, dass man sich in diesem Thema nicht einig werden würde. Zuletzt diskutierten wir inwiefern die geplante wertegeleitete Außenpolitik von Annalena Baerbock umgesetzt werden wird.

 

Wir bedanken uns für die hitzige, aber trotzdem respektvolle Diskussion und nehmen es als Auftrag in der nächsten Zeit eine Sitzung über die Beziehungen zu Russland mit Beachtung der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim abzuhalten.

Zeitzeugengespräch & Netzwerkfrühstück mit Dr. Axel Hartmann, Botschafter a.D.

 

Nachdem wir uns in der vergangenen Woche auf die Veranstaltung mit dem Botschafter a.D. in der Slowakei Dr. Axel Hartmann vorbereitet haben, fand am Donnerstag, den 24.11.2021 zunächst ein Zeitzeugengespräch und am Freitag, den 15.11.2021 ein Netzwerkfrühstück mit Dr. Axel Hartmann statt.

 

Zum Einstieg der Veranstaltung gab uns der Referent Dr. Hartmann einen Überblick über seinen persönlichen Werdegang. Nach Studienabschluss war der promovierte Jurist anfangs als Wissenschaftlicher Assistent und Lehrbeauftragter im Staats- und Völkerrecht an der Universität Würzburg tätig, bevor er 1980 seine Laufbahn im Auswärtigen Amt begann. Zunächst arbeitete er in der Abteilung für Abrüstung und Rüstungskontrolle, später wurde Dr. Hartmann an die Deutsche Botschaft in Budapest versetzt. 1985 wechselte er an die Deutsche Ständige Vertretung der NATO in Brüssel, um dann 1987 ins Bundeskanzleramt versetzt zu werden, wo er u.a. stellvertretender Leiter des Ministerbüros beim damaligen Chef des Bundeskanzleramtes Rudolf Seiters war. Nach einer Tätigkeit für den Freistaat Thüringen zum Aufbau der ständigen Vertretung des neuen Bundeslandes beim Bund, kehrte er 2006 wieder in den diplomatischen Dienst zurück und wurde Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Mailand, bevor er von 2009 bis zu seiner Pensionierung 2013 als deutscher Botschafter in der Slowakei fungierte.

 

Besonders beeindruckend schilderte Dr. Hartmann seine Zeit an der Deutschen Botschaft in Budapest. Diese war geprägt durch den beginnenden Niedergang der Sowjetunion. So gab es in dem gesamten Staatenbund große Versorgungsprobleme der Bevölkerung mit Gütern, da das planwirtschaftliche Vorgehen des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe, das Pendant zur westeuropäischen Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD), nicht mehr richtig funktionierte. 1985 wurde Michail Gorbatschow zum Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) gewählt. Mit seinem Programm der Perestroika versuchte er grundlegende Reformen für Staat, Gesellschaft und Wirtschaft durchzusetzen. Beflügelt von dem Politikwechsel in Moskau und der Hoffnung einer Öffnung der damaligen Sowjetunion machten sich über mehrere Jahre zehntausende Menschen auf dem Weg nach Ungarn um „das Loch im Zaun“ zu finden. Dr. Hartmann erzählte dabei mitreißend, wie sie versuchten den an der gestrandeten DDR-Bürgern zu helfen. Dabei schreckte man auch vor unkonventionellen Methoden nicht zurück und stellte beispielsweise westdeutsche Pässe aus, verhandelte Freikäufe von Ausreisewilligen und versorgte Flüchtlinge über Information zur Befestigung von Grenzanlagen um deren oft abenteuerliche Flucht in den Westen zu unterstützen. So war es nicht selten, dass Flüchtlinge mit Flugzeugen oder versteckt in Kraftstofftanks über die Grenze geschmuggelt wurden. Aufgrund seiner Tätigkeit als „Fluchthelfer“ geriet Herr Dr. Hartmann und die Deutsche Botschaft in Budapest zusehends in den Fokus des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR. Dies manifestierte sich durch verschiedene Lauschangriffe, wo z.B. versucht wurde die Chiffriermaschine der Deutschen Botschaft, mit der verschlüsselte Nachrichten verschickt werden, anzuzapfen. Trotz all diesen Bemühungen konnte die Stasi nicht verhindern, dass sich im Jahr 1989 endgültig die ungarische Grenze öffnete, und tausende DDR-Bürger, die vorher in Notlagern ausgeharrt sind, in den Westen strömten.  Nach seinem Vortrag hatte dann noch alle Studierenden die Möglichkeit Fragen zu stellen.

 

Zum Abschluss möchten wir uns noch sehr herzlich bei unserem Referenten Dr. Axel Hartmann bedanken, sowie bei der Deutsch-Ungarischen Hochschulgruppe, in besonderem dem Vorsitzenden Domokos Kovács, die zusammen mit der logistischen Unterstützung der GoverNET-Hochschulgruppe diesen Vortrag erst möglich gemacht hat. Außerdem bedanken wir uns auch bei allen Studierenden, die an der Veranstaltung teilgenommen haben und unserem Referenten „Löcher in den Bauch gefragt haben“.

Die politische Lage in Ungarn und der Slowakei vor und nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs"

 

Im Angesicht der Veranstaltungen mit Dr. Axel Hartmann, Botschafter a.D. in der Slowakei, in der nächsten Woche haben wir uns am Donnerstag, den 18.11.2021, im Vorfeld mit der politischen Lage und Geschichte der ostmitteleuropäischen Staaten Ungarn und der Slowakei beschäftigt.

 

Zuerst wurde die Geschichte Ungarns nach dem 2. Weltkrieg vorgestellt. Auch Ungarn geriet nach den vorerst freien Wahlen am 4. November 1945 wie viele seiner osteuropäischen Nachbarstaaten rasch unter die Kontrolle der Sowjetunion. Genauer beleuchtet wurde u.a. auch der Ungarische Volksaufstand von 1956 und die darauffolgende Zeit des sogenannten "Gulaschkommunismus". Wichtig war auch, dass Ungarn (wie auch Polen) im Jahr 1989 die Grundlagen für die den Mauerfall und schließlich auch die Wiedervereinigung schaffte. Durch den Abbau der Grenzanlagen im Mai 1989 und das Paneuropäische Frühstück am 19. August 1989 wurde auch der Fall des Eisernen Vorhangs und der Zerfall des Ostblocks eingeleitet. Abschließend wurde noch die Geschichte der Republik Ungarn nach 1990 behandelt. Kennzeichnend waren die Entwicklung zu einer liberalen Demokratie und die Westintegration, aber auch die Entwicklungen seit 2010 unter Ministerpräsident Viktor Orbán.

 

Auch bei der Slowakei betrachteten wir die Geschichte nach dem 2. Weltkrieg. Der Wiederherstellung der tschechoslowakischen Grenzen vor dem Münchner Abkommen folgte der Februarumsturz 1948 und die darauffolgende Machtergreifung der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Die Tschechoslowakei geriet somit bis zum Prager Frühling unter eine stalinistische Herrschaft. Betrachtet wurde auch das Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm unter Parteichef Dubček und die anschließende Niederschlagung des Versuches durch Truppen des Warschauer Pakts. Mit der Samtenen Revolution erlebte die Tschechoslowakei im November 1989 ebenso einen friedlichen Umsturz wie die DDR. Die Probleme waren aber auch nach Zerfall des Ostblocks noch nicht gelöst in der Tschechoslowakei. Es gab noch Spannungen zwischen dem slowakischen und tschechischen Landesteil bis zur endgültigen Auflösung der Tschechoslowakei in zwei Staaten am 1. Januar 1993. Die Slowakische Republik ist heute eine liberale Demokratie und Teil der Europäischen Union.

 

Wir bedanken uns herzlich bei allen diskutierfreudigen Studierenden, die dabei waren und bei unserem aktiven ungarischen Mitglied Domokos Kovács, der uns noch die ungarische Perspektive auf die Geschichte Ungarns mitgeben konnte.

Sicherheitspolitisches Pubquiz

 

Am Freitag, den 5. November 2021 fand unsere Auktaktveranstaltung im Welcome, das Sicherheitspolitische Pubquiz, statt. Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den unterschiedlichsten Studiengängen stellten in Gruppen ihr außen- und sicherheitspolitisches Wissen unter Beweis.

 

Das Sicherheitspolitische Pubquiz teilte sich in vier Themenblöcke auf. In den ersten beiden Runden wurden die Grundlagen der Sicherheitspolitik als Einstieg abgefragt um den oftmals vernachlässigten Blick auf die Außen- und Sicherheitspolitik in der Gesellschaft ins Bewusstsein unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu rufen. Nicht wenige waren überrascht, wenn sie bei einigen Fragen bezüglich der Kosten für den Verteidigungs- und Entwicklungshaushalt die verfügbaren Ressourcen der jeweiligen Ministerien überschätzten. Hierbei wurde deutlich, dass der Blick der Gesellschaft dort noch weiter ausgereift werden muss, damit außen- und sicherheitspolitische Themen die notwendige Anerkennung in Deutschland bekommen.

 

In den letzten beiden Runden gab es nach den Grundlagen vertiefte Themenblöcke, und zwar "USA - 1 Jahr nach der Wahl" und "Flucht, Migration und Klima". Beachtlich und anmerkenswert war das "Team Gut", welches 28 US-Präsidenten nennen konnte und aufgrund der Höchstpunktzahl den 1. Platz letztendlich erringen konnte. Erfreulich war aber auch, dass der Wissensstand der Studierenden in den Themen rund um Flucht, Migration und Klima bereits auf hohen Niveau war, sodass wir es als Aufgabe des BSHs Passau sehen in Zukunft verstärkt diese Themen auftzgreifen.

 

Wir bedanken uns noch einmal sehr herzlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für diesen spannenden und geselligen Abend und hoffen, dass wir das Interesse und Bewusstsein von vielen Studierenden für Sicherheitspolitik geweckt oder verstärkt haben, sodass wir viele Gesichter hoffentlich bald wiedersehen.